Carretera Austral (O'Higgins bis Puerto Mont; das Ende ist für uns der Anfang):
1247 km mehr oder weniger gute Schotterpiste führen in den Süden Chiles. Weiter geht es nur mit Schiff und 40 km zu Fuß Richtung Fitz Roy in Argentinien. Gebaut wurde die Straße in den 1970er Jahren unter Pinochet um die Region gegen Argentinien zu sichern. Landschaftlich bietet sie dichte Wälder, tiefblaue Seen, Fjorde und schneebedeckte Gipfel. Norwegische Alpen- und Schwarzwaldlandschaft nur viel weniger besiedelt.
Das Fahrzeug sollte Nehmerqualitäten haben! Bei uns war der Zustand der Piste von gut bis meist sehr schlecht und viele Baustellen mit bis zu halbtägigen Sperrungen (Jan 2017)! Es soll also Teer geben bis Cochrane mit allen Vor- und Nachteilen. Ich fahre gerne Naturstraßen doch wenn eine Piste bei so langen Entfernungen nicht genügend gepflegt wird kann ich darauf verzichten. Täglich prüfe ich meine arg mitgenommenen Vorderachsstoßdämpfer.
Vor mir fährt ein Manta ähnliches Fahrzeug tiefergelegt und rundum mit Spoiler versehen und hält vor einer Baustelle nahe dem Pumalinpark. Ein Bagger reißt die Straße auf um ein Entwässerungsrohr zu verlegen. Als sie Pause machen hinterläßt der LKW 30 cm tiefe Spurrillen. Der Mantafahrer weigert sich mit seinem Spoilerfahrzeug darüber zu fahren. Darauf rückt der Bagger erneut an und glättet die Fahrbahn. In Zeitlupe fährt der Manta über die Stelle und bleibt dabei beinahe stecken. Endlich kann ich fahren! Am Endpunkt der Carretera Austral hat der Manta sicherlich kein Spoilerproblem mehr!
Einkaufen in Villa O'Higgins (und andere Orte in Chile):
3 Supermärkte und eine Bäckerei müßten eigentlich für die kleine Stadt genügen- doch für uns war es ein Hürdenlauf zwischen leeren Regalen. Dabei hat diese Stadt nicht einmal die schlechteste Versorgungslage der Region. Wir bekommen seit wir in Chile sind unsere Einkaufsliste nie annähernd abgearbeitet! Oft gibt es kein Brot und halbverfaultes Obst und Gemüse.
Wlan auf dem C funktioniert nur von Mitternacht bis 7:00- Emails versenden ist Glücksache!
Der Straßenzustand hängt davon ab wie lange es her ist seit der Grader durchgefahren ist. Am Hinweg hatten wir eine Schlagloch übersäte Piste- am Rückweg war sie gut.
Fähren zur Insel Chiloé:
In Chaitén ist man am Endpunkt bzw. in der Sackgasse. Nur mit der Fähre nach Chiloé oder die Fähren des Landwegs bringen einen weiter. Es ist aber Anfang Februar die Hauptreisezeit und die Fähren sind ausgebucht. So entschieden wir uns rüber nach Argentinien (Esquel) zu fahren um das Buchungsdilemma zu umgehen!
Mitreisende:
Weiter im Süden haben wir ab und zu einen Anhalter mitgenommen und dadurch auch einige Neuigkeiten erfahren. Doch ab Cohaique stehen immer viele zusammen die mitgenommen werden wollen und die Auswahl fällt schwer.
Auf dem vollen El Camping in Cohaique trafen wir wieder viele unserer Reisefreunde und konnten so Neuigkeiten austauschen. Nur ein Landrover fuhr die entgegen gesetzte Richtung was für uns natürlich besonders interessant ist.
Und zum Schluß:
Wir haben heute beschlossen fernsehen zu schauen. Unser Stellplatz für die Nacht ist bei Chaitén am Strand. Dazu muß man nur die Schiebetüre öffnen und auf's Meer schauen: Da kommen die Schwarzhalsschwäne in Truppenstärke von links nach rechts oder umgekehrt. Dahinter schauen die Delphine was es so leckeres im Meer gibt. Umflogen wird unser Bus von CaraCaras und Möven. Die Abendsonne kommt heraus und taucht das Meer in silbrigen Glanz. Könnte das Nachtprogramm der Dritten sein...